Angst
Ängste und Sorgen begleiten uns in unserem alltäglichen Leben. Sie motivieren uns an und halten uns in gewissen Situationen zurück. Doch wann werden aus Alltags Sorgen Angststörungen um dich ich mich kümmern sollte? Und wie kann ich mir am besten selber helfen? Informiere dich jetzt hier.
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Generalisierte Angststörung: Ängste, Sorgen und Symptome zu Zeiten von Corona

Die Corona-Pandemie stellt nun schon seit mehr als zwei Monaten die ganze Welt auf den Kopf. Ein unsichtbares, winziges Virus hat das öffentliche Leben und die Wirtschaft praktisch zum Stillstand gebracht. Es lässt uns fast alles infrage stellen, was wir über uns und die Welt, in der wir leben, zu wissen glaubten. So bedroht Corona nicht nur unsere Gesundheit im Ansteckungsfall, sondern unser geistiges Wohlbefinden im Allgemeinen.
Welche Ursachen haben unsere aktuellen Ängste und Sorgen?
Eine Pandemie ist zuallererst eine mögliche Bedrohung für unsere eigene körperliche Gesundheit und die unserer Mitmenschen. Die Tatsache, dass wir nicht nur Opfer des Virus werden, sondern an dessen Übertragung mitwirken könnten, löst bei vielen Menschen ein Gefühl der Machtlosigkeit und des Kontrollverlusts aus. Wie soll und darf man sich in einer solchen Zeit verhalten, um sich selbst und seinen Nächsten nicht in Gefahr zu bringen? Diese Unsicherheit und die konstante Bedrohung kann bisweilen nur sehr schwer auszuhalten sein. Dass die Pandemie auf politischer und medialer Ebene in großer Bandbreite behandelt wird, zeigt einerseits, dass wir alle im selben Boot sitzen: Vor einem Virus sind wir alle gleich. Gleichzeitig muss ein jeder so viel Selbstverantwortung übernehmen, wie selten zuvor. Die Ausgangsbeschränkungen und Einschnitte in unser soziales und berufliches Leben lassen keine Ablenkung zu und bringen einige Menschen sogar in eine prekäre, existentielle Lage.
Unsicherheit und Kontrollverlust: So können Einsamkeit und Zukunftsängste uns in Krisenzeiten krank machen
Es gibt wohl kaum eine Person, dessen Alltag nicht durch die Pandemie beeinflusst wurde und wird. Während für manche Menschen die Corona-bedingte Zwangspause eine lang benötigte Auszeit bietet, sind die Eingriffe im Privaten- und Berufsleben für viele Menschen Auslöser einer Vielfalt an Ängsten und Sorgen. Plötzlich sehen viele sich einer existentiellen Bedrohung durch Arbeitslosigkeit aufgrund der Corona-Krise auf unbestimmte Zeit ausgesetzt oder müssen die Familienbetreuung mit Arbeit im Homeoffice unter einen Hut bringen. Für andere ist es der Verlust von alltäglichen sozialen Kontakten, der in dieser Sondersituation Angstgefühle vor Einsamkeit wegen Corona verursacht. Und da selbst die Politik keine eindeutigen Antworten hat, vermittelt sogar „die Zeit nach Corona“ einen bedrohlichen Beigeschmack. Viele Menschen bleiben dadurch mit ihren Zukunftsängsten allein.Krisenzeiten können selbst Menschen, die zuvor psychisch stabil und gesund waren, in Zustände der Angst, Sorge und Panik versetzen. Doch besonders für mental labilere Menschen kann dieser gesellschaftliche Ausnahmezustand ein Trigger für den Ausbruch von Symptomen einer (generalisierten) Angststörung sein.
Was ist eine generalisierte Angststörung?
Die Faktoren, die eine generalisierte Angststörung begünstigen könnten, ruhen oftmals so lange in einer Person, bis ihre Symptome schließlich ausgelöst werden. Dies geschieht meistens durch ein großes bestimmtes persönliches oder gesellschaftliches Ereignis, wie z. B. durch eine Trennung, den Verlust des Arbeitsplatzes oder eine Pandemie.
Ängste und Sorgen bei einer generalisierten Angststörung
Per Definition zeigen sich die Symptome einer generalisierten Angststörung den ganzen Tag und jederzeit in Form einer diffusen Angst, Panik und in Form körperlicher Beschwerden. Das bedeutet, dass Angstgefühle, Sorgen und körperliche Symptome bei einer Angststörung ständig vorhanden sind und nicht schubweise kommen, wie beispielsweise Panikattacken bei einer Panikstörung.Neben ständigen Sorgen, Ängsten und düsteren Befürchtungen sind die körperlichen Symptome einer generalisierten Angststörung unter anderem eine starke Anspannung, Schwitzen, Zittern und mitunter Übelkeit. Ein ruhiger Schlaf ist vielen Betroffenen unmöglich und sie leiden oft unter Rastlosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und einer erhöhten Reizbarkeit. Zu einem richtigen Teufelskreis wird es, wenn die sogenannten Meta-Sorgen hinzukommen: Die Betroffenen sorgen sich über die Konsequenzen ihrer vielen Sorgen.
Wie erkenne ich die Symptome einer generalisierten Angststörung?
Eine generalisierte Angststörung kann dazu führen, dass die Betroffenen Dinge und Aufgaben aufschieben oder vermeiden – aus Angst davor, dass ihnen selber, geliebten Personen oder der ganzen Menschheit etwas Furchtbares passieren könnte. Sie ist daher schwer von einer Depression abzugrenzen oder kann Betroffenen wie eine soziale Angststörung vorkommen.Eine generalisierte Angststörung kann auch zusätzlich zu oder in Folge einer Depression auftreten. Die Kombination von Symptomen kann ohne Behandlung oder Therapie eine extreme Belastung für Betroffene darstellen und ihren Alltag bis zur absoluten Unerträglichkeit beeinträchtigen.Angst hat jeder einmal und Zukunftssorgen sind gerade in Krisenzeiten den meisten von uns gut bekannt. Doch wer unter einer generalisierten Angststörung leidet, der wird von seinen Ängsten über eine lange Zeit hinweg und unablässig verfolgt.
Dies ist nur eines der Kriterien für die tatsächliche Diagnose einer solchen Angststörung. Weitere wichtige Warnzeichen sind:
Die Unkontrollierbarkeit der Ängste und Sorgen,
die Beeinträchtigung des Alltags durch Ängste und Sorgen
das Vorliegen von mindestens drei der körperlichen Symptome (Schwitzen, Muskelverspannung im Rücken, Magen-Darm-Beschwerden, Herzrasen …).
Eine solche Diagnose ist sehr komplex. Daher sollte sie immer von einem Experten gestellt werden. Vereinzelte Panikattacken z. B. bedeuten noch keine generalisierte Angststörung. Bevor Du Dir mit einer voreiligen Eigendiagnose noch mehr Kopfzerbrechen bereitest, ist hier Wachsamkeit und Selbstreflexion gefragt. Suche Dir daher lieber rechtzeitig professionelle Hilfe und Beratung.
Wohin mit der Angst?
Wer in Corona-Zeiten unter Ängsten und Sorgen leidet oder sogar Symptome einer Angststörung zeigt, kann schnell den Eindruck bekommen, mit diesen allein zuhause eingesperrt zu sein. In der Quarantäne gibt es schließlich kaum eine Möglichkeit für Ausgleich oder Ablenkung.
Ängste überwinden: Unsere Tipps
Daher gilt es, einen individuellen Umgang mit diesen Ängsten und Sorgen zu finden und diese abzubauen. Nur so kommst Du seelisch unversehrt aus der Krise heraus. Es kann schwer sein, die Ursachen von Corona-bezogener Angst selbst zu bekämpfen. Jedoch gibt es einige Selbsthilfe-Methoden, um zu lernen, erfolgreich mit Deinen Ängsten und Sorgen umzugehen.Wir stellen einige Tipps vor, wie Du Dir in diesen Zeiten einen möglichst angstfreien Alltag gestalten kannst. Auch für Betroffene von (generalisierten) Angststörungen können diese nützlich sein, um chronische Ängste und Sorgen loszulassen.
Routine kreieren
Der Verlust der persönlichen Alltagsstruktur kann traumatische und lähmende Effekte auf Menschen haben. Daher ist es wichtig, sich trotz des Ausnahmezustands eine tägliche Routine und Stabilität zu erhalten. Das heißt: Regelmäßige Schlafzeiten einhalten, sich anhand von To-Do-Listen einen Plan mit den Vorhaben für die kommende Woche erstellen, neue Rituale finden und diese regelmäßig durchführen. Das ist sehr befriedigend und gibt uns die Möglichkeit, lang aufgeschobene Dinge zu erledigen. Es hält uns davon ab, in Ängsten, Sorgen und Lethargie zu versinken.
Aktiv bleiben
Stress, Ängste und Sorgen werden durch körperliche Aktivität abgebaut. Und obwohl die Ausgangsmöglichkeiten vielleicht stark beschränkt sein mögen, so gibt es heutzutage dennoch unzählige Möglichkeiten für Workouts oder Yoga-Kurse in den eigenen vier Wänden. Vielleicht braucht ja jemand aus der Nachbarschaft Hilfe bei seinen Einkäufen. Das ist ein guter Grund, das Haus zu verlassen. Regelmäßige körperliche Betätigung, besonders an der frischen Luft, hilft außerdem dabei, einen strukturierten Lockdown-Alltag zu erhalten.
Physical Distancing
Anstelle von „Social Distancing“ sollte man in diesen Zeiten eher „Physical Distancing“ betreiben. Dank des Internets und moderner Kommunikationsmöglichkeiten sind wir trotz Quarantäne keinesfalls gezwungen, alle unsere sozialen Kontakte aufzugeben. Per Skype, Zoom oder klassisch per Telefon können wir unsere Liebsten erreichen, uns austauschen, Spieleabende organisieren oder gemeinsam ein Glas Wein trinken. Bereits diese Art von Begegnungen kann Wunder gegen Gefühle der Einsamkeit wirken.
Nachrichtenkonsum reduzieren und filtern
Während es wichtig ist, auf dem neuesten Stand und informiert zu bleiben, kann uns zu viel Input aus den Nachrichten und sozialen Netzwerken wahnsinnig machen. Der mediale Überfluss konsumiert schrittweise unser Denken – ganz abgesehen davon, dass sich unter diesen Strom von Nachrichten und Meinungen immer wieder Fake News sowie fragwürdige Äußerungen und Prophezeiungen mischen. Um Dich davon nicht einnehmen und verunsichern zu lassen, ist es ratsam, Deinen Nachrichtenkonsum auf einen bestimmten Zeitrahmen pro Tag zu minimieren und besonders aufmerksam zu filtern, wessen Posts und Sendungen Du Dir anschaust.
Professionelle Hilfe bei Ängsten und Sorgen
Obwohl diese Tipps zur Selbsthilfe erstaunlich wirksam sein können, so können sie nicht alle Ängste und Sorgen abfangen, die uns in diesen Zeiten plagen. Besonders um die Symptome einer Angststörung zu besiegen, bedarf es in vielen Fällen professioneller Unterstützung und einer Therapie.
Mut finden, Dich anderen anzuvertrauen
Ein erster Schritt, um eine generalisierte Angststörung zu überwinden oder damit umgehen zu lernen, ist immer, die eigenen Erfahrungen mit anderen zu teilen. Das kann – insbesondere in einer Situation wie der Corona-Krise, in der jeder eine andere Meinung zum bestehenden Problem hat – einiges an Überwindung kosten. Doch die eigenen Befürchtungen und die Symptome einer Angststörung mit anderen zu teilen, hat eine wahrlich heilende Wirkung. Einerseits kann es Dir Ruhe geben, wenn Du Dich jemandem anvertraust. Andererseits wirst Du so daran erinnert, dass auch andere Leute mit Ängsten und Sorgen zu kämpfen haben, dass Du Dir Deine Symptome nicht einbildest und dass Ihr Euch gegenseitig unterstützen könnt.
Selbsthilfegruppen: Ein geschütztes Forum, um Ängste und Sorgen zu überwinden
Wer sich nicht den Menschen in seiner Umgebung anvertrauen kann oder will, der kann in Selbsthilfegruppen einen sicheren Hafen und eine Anlaufstelle finden. Im Gespräch mit anderen Betroffenen und Experten kannst Du erfahren, was bei einer generalisierten Angststörung hilft, bekommst Hilfe zur Selbsthilfe und Perspektiven zur Therapie aufgezeigt. Die Heilung einer Angststörung ist ein langer Prozess, den Du am besten nicht allein durchlaufen solltest. Wer andauernde Symptome bei sich feststellt und sich nicht mehr selbst zu helfen weiß, der sollte nicht zögern, sich professionelle Hilfe und Unterstützung von außen zu suchen.
Du bist nicht allein: Komm zu Likeminded, um Hilfe zu erhalten!
In manchen Fällen reicht Selbsthilfe jedoch nicht aus. Dann ist es wichtig, dass Du Dir professionelle Hilfe holst. Gerade weil Zusammenkünfte in Gruppen Corona-bedingt zurzeit noch schwierig sind, stellt Likeminded als Plattform für Online-Gruppengespräche und psychologische Beratung für Betroffene eine sichere Anlaufstelle dar.
Wir möchten Menschen in allen Lebenslagen ein sicheres und vertrauliches Umfeld bieten, um Ängste und Sorgen erkennen, reflektieren, und schließlich loslassen zu können. Im Forum mit anderen Gruppenmitgliedern und Psychologen teilst Du Erfahrungen und lernst, mit den Symptomen Deiner Ängste und Sorgen umzugehen und Deinen Alltag sorgenfrei zu bewältigen.
Niemand muss oder kann allein eine generalisierte Angststörung überwinden. Wir bei Likminded möchten allen Betroffenen dabei helfen, ihren Heilungsprozess konstruktiv anzugehen, ihre Symptome loszuwerden und ihre Ziele zu erreichen. In einem Infogespräch geben wir gerne weitere Auskunft und bieten ebenfalls Probesitzungen an, in denen jeder willkommen ist, unsere verschiedenen Gruppen kennenzulernen.