Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz aus HR Perspektive

15.6.2022

Mentale Gesundheit ist essentieller Bestandteil eines glücklichen Lebens, doch wird sie fälschlicherweise nach wie vor häufig der physischen Gesundheit untergeordnet. Beide beeinflussen sich gegenseitig, denn nicht selten haben psychische Erkrankungen Auswirkungen auf die physische Gesundheit.

Likeminded Redaktion

Inhalt

Warum ist psychische Gesundheit am Arbeitsplatz wichtig?

  • Arbeit kann sich positiv auf die Gesundheit der Mitarbeiter:innen auswirken
  • Es existiert die Gefahr der Entgrenzung durch fehlende Balance zwischen Arbeit und Freizeit
  • Risiko: Ausfälle aufgrund von mentalen Erkrankungen wesentlich kostspieliger für Unternehmen
  • Stress und Burnout können das ganze Team oder Unternehmen beeinflussen
  • Psychische Belastung als Verletzung am Arbeitsplatz - wirtschaftliche Verluste & Folgen für das Unternehmen

Mentale Gesundheit ist essentieller Bestandteil eines glücklichen Lebens, doch wird sie fälschlicherweise nach wie vor häufig der physischen Gesundheit untergeordnet. Beide  beeinflussen sich gegenseitig, denn nicht selten haben psychische Erkrankungen Auswirkungen auf die physische Gesundheit und vice versa.

Wenngleich der Arbeitsplatz in den letzten Jahren für viele flexibler geworden ist, spielt er nach wie vor eine fundamentale Rolle im Alltag. Denn wie die World Health Organization (WHO) schreibt, wirkt sich Arbeit positiv auf die psychische Gesundheit aus – sofern ein positives Arbeitsumfeld besteht. Denn nicht selten können Stress, Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz Auslöser für Unzufriedenheit und psychische Erkrankungen wie Burnout, Angststörungen oder Depressionen sein. Expert:innen sprechen bei der fehlenden Balance zwischen Arbeit und Freizeit von Entgrenzung, wodurch  die Arbeit zum Lebensmittelpunkt wird. Steigender Druck, immer erreichbar sein zu müssen, höhere Komplexität in den Aufgabengebieten sowie steigende Eigenverantwortung sind laut Bundesministerium für Gesundheit auf dem Vormarsch.

Die Folge sind häufig psychische oder körperliche Erkrankungen, wobei sich erstere, durch die Dauer der Ausfälle, weitaus kostspieliger für Arbeitgeber:innen erweist. Der Vergleich: Wo körperliche Erkrankungen im Schnitt 12 Tage andauern, dauern psychische Erkrankungen mit 36 Tagen dreimal so lange und machen in Deutschland rund 15 % der Ausfälle aus. Dabei treffen gerade Diagnosen der psychischen Erkrankungen nicht immer auf Verständnis, sodass sich Betroffene unverstanden, allein gelassen und ausgegrenzt fühlen – Faktoren, welche die Erkrankung weiter intensivieren können. Das hat enorme wirtschaftliche Folgen: Allein Im Jahr 2017 verursachten psychische Erkrankungen Produktionsausfallkosten von 12,2 Milliarden Euro.

Doch Prävention zahlt sich aus: Die Investition in die Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen erzielt viermal höhere Einsparungen (Produktivitätssteigerung und Kostenreduktion).

So wirkt sich psychische Gesundheit auf den Arbeitsplatz aus

Psychische Gesundheit verläuft auf einem Kontinuum, denn eine Erkrankung bedeutet nicht gleich, dass sie sich maßgeblich negativ auf Leben und Arbeit auswirken muss – sofern sie behandelt wird. Gleichzeitig können sich negative Emotionen auf den Alltag auswirken, ohne dass zwangsläufig eine psychische Erkrankung vorliegt.

Unternehmensstrukturen fungieren in Interaktion unterschiedlicher Abteilungen, die wiederum eine Vielzahl an Mitarbeiter:innen mit sich bringen. Nicht nur können sich Stress und Burnout auf andere Personen übertragen, bei psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz in Deutschland kann es außerdem zu langen Ausfällen kommen, welche von anderen Mitarbeiter:innen abgefangen werden müssen. Druck und Stress erhöhen sich also für alle direkt, aber auch indirekt, sodass auch sie höheren psychischen Belastungen ausgesetzt sind. Es ist ein Teufelskreis: Je mehr Stress, desto mehr Ausfälle, desto mehr Stress für die Anderen, und so geht es weiter.

Wie lässt sich die mentale Gesundheit bestimmen?

Psychische Erkrankungen oder auch nur psychisches Unbehagen können jede:n treffen. Die Stabilität eines Unternehmens ist nur dann gegeben, wenn alle Mitarbeiter:innen achtsam mit ihrer psychischen Gesundheit und der von anderen umgehen. Wie aber lässt sich die mentale Gesundheit bestimmen?

Ein Test der mentalen Gesundheit kann Aufschluss darüber geben, wo sich eine Person auf diesem Spektrum befindet und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um ihr die bestmögliche Hilfe zur Verfügung zu stellen. Dies kann beispielsweise mittels eines Fragebogens zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz festgestellt werden. Viele Mitarbeiter:innen haben ähnliche Schwierigkeiten, weshalb sich gerade in Teams die offene Kommunikation lohnt: Gruppen- oder Einzelgespräche können helfen, Probleme wie Mobbing, Belästigung oder Überarbeitung frühzeitig zu erkennen und so die mentale Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu schützen. Auch Übungen zur Stärkung der mentalen Gesundheit wie Achtsamkeitsübungen, Meditation oder intensivere Sitzungen mit Expert:innen haben sich als gute präventive Maßnahmen erwiesen.

Generell ist es hilfreich, dass Mitarbeiter:innen hin und wieder in sich kehren und sich über ihr persönliches Wohlbefinden am Arbeitsplatz und im Privatleben im Klaren werden. Wie Steve Jobs in seiner Commencement Ansprache in Stanford im Jahr 2005 erklärte, fragte er sich jeden Morgen, ob er mit dem, was er an diesem Tag macht, zufrieden ist. Wann immer die Antwort zu oft hintereinander ,nein’ lautete, wusste er, dass etwas verändert werden musste.

Aus der Sicht der HR-Manager:innen

Für HR-Manager:innen kann die Aufgabe der mentalen Betreuung ihrer Angestellten zunächst überfordern. Likeminded bietet hier gezielte Unterstützung auf beiden Seiten, um den Dialog mit Mitarbeiter:innen zu ermöglichen und aktiv Lösungen für Probleme zu bieten: Gibt es etwas, womit die Person gerade nicht so zufrieden ist und eine Möglichkeit, diese Situation zu ändern – beispielsweise durch eine kurzzeitige Entlastung oder einen Richtungswechsel wie Weiterbildungen oder einen Abteilungswechsel?

Denn wenn HR-Manager:innen das Gespräch um die persönliche Entwicklung als Teil der mentalen Gesundheit proaktiv suchen, können nicht nur Belastungen wie Stress und psychische Erkrankungen vorgebeugt werden, das Unternehmen kann durch Prävention wesentliche Gewinne in der Produktivität erzielen.

Einfacher Zugang zu mentalem Wohlbefinden – für Angestellte und Unternehmen

Mentale Gesundheit und die Prävention psychischer Erkrankungen sind global mehr und mehr auf dem Vormarsch, sodass die Tabuisierung rund um das Thema langsam aufbricht. Denn fehlendes mentales Wohlbefinden oder psychische Erkrankungen gelten mancherorts als Verletzung am Arbeitsplatz. Eine Studie der University of Michigan deutet darauf hin, dass schon die Angst davor, den Job zu verlieren, zu psychischen und körperlichen Erkrankungen führen kann. Überarbeitung, anhaltender Stress und fehlende Entlastung durch das Unternehmen können für Unternehmen zu weiteren wirtschaftlichen Verlusten führen. Dies gilt besonders für Problematiken wie Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz, die in den letzten Jahren stark angestiegen sind und von fraglicher Wortwahl in E-Mails bis zu sexueller Belästigung reichen. Dies beeinträchtigt nicht nur Mitarbeiter:innen und ihr mentales Wohlbefinden, sondern früher oder später das gesamte Unternehmen.

Setze auf Prävention und einfachen, individuellen Zugang zu mentalem Wohlbefinden, um den Arbeitsplatz zu einem Ort zu machen, an dem sowohl Angestellte als auch das Unternehmen wachsen können. Mentale Gesundheit ist das A und O für ein effizientes und produktives Unternehmen, das seine Mitarbeiter:innen in ihrer Entwicklung unterstützt und gleichzeitig danach strebt, jeden Tag besser zu werden.

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