Der Gesundheitstag: In 5 Schritten zum Erfolg (inklusive Checkliste)

7.3.2024

Er ist aus dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) vieler Unternehmen nicht wegzudenken: der Gesundheitstag. Doch lohnen sich solche Aktionstage? Und wenn ja, welche Themen und Maßnahmen kommen besonders gut an? Wir haben im folgenden Beitrag die wichtigsten Grundlagen, Tipps von Expertinnen und Experten sowie Ideen für spannende neue Aktionen für dich zusammengesucht, damit dein nächster Gesundheitstag zum Erfolg wird.

Likeminded Redaktion

Inhalt

Was ist eigentlich ein Gesundheitstag?

Im Rahmen eines Gesundheitstags habt ihr als Unternehmen die Möglichkeit, gesundheitliche Themen in den Mittelpunkt zu rücken, die für eure Belegschaft relevant sind. Ob Stress, Rückenschmerzen, Verletzungsvermeidung oder Ergonomie am Arbeitsplatz – die möglichen Themenfelder sind so vielfältig wie die Mitarbeitenden deines Unternehmens.

Die Ziele und Vorteile eines Gesundheitstages 

Wenn ihr als Unternehmen relevante Themen der körperlichen und mentalen Gesundheit im Rahmen eines Gesundheitstages in den Mittelpunkt rückt, gebt ihr euren Mitarbeitenden nicht nur die Möglichkeit, sich mit den jeweiligen Themen auseinanderzusetzen. Idealerweise sorgt ihr mit euren Aktionen und Maßnahmen auch dafür, dass die Mitarbeitenden danach selbst aktiv werden, um ihre Gesundheit zu verbessern – denn gesunde Mitarbeiter sind leistungsfähiger und sichern die Zukunft des Unternehmens.

Je nach Themen und Maßnahmen kannst du mit Gesundheitstagen …

… Führungskräfte und Mitarbeitende für relevante gesundheitliche Themen sensibilisieren 

… die Basis für eine gesundheitsfördernden Führungs- und Unternehmenskultur legen

… das Zusammengehörigkeitsgefühl im Unternehmen und die Teambildung stärken

… die Mitarbeiterbindung, die Mitarbeiterzufriedenheit und die Mitarbeitermotivation steigern

… die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden langfristig erhalten

… für ein höheres Sicherheits- und Gesundheitsbewusstsein im Unternehmen sorgen

… Fehlzeiten und Arbeitsunfälle reduzieren

Die nachhaltige Sicherung der Maßnahmen ist dabei das Um und Auf. Die Impulse, die du während eines Gesundheitstages setzt, müssen danach aufrechterhalten werden, um nicht in der Hektik des Arbeitsalltags rasch wieder zu verpuffen.

Was der Gesundheitstag nicht kann

Immer wieder hört man von Unternehmen, die mit einem jährlichen Gesundheitstag ihr betriebliches Gesundheitsmanagement beginnen und beenden. So funktioniert es jedoch nicht.

Ein Gesundheitstag kann immer nur Impulse liefern, die die Basis für weitere Aktionen und Maßnahmen bilden. Um Letztere muss sich jedoch jemand kümmern, sonst steht zwar am Aktionstag selbst die Mitarbeitergesundheit im Mittelpunkt, doch schon am Tag danach verschwindet das Thema wieder hinter all den Terminen und Aufgaben im Arbeitsalltag.

Was man an einem Gesundheitstag machen kann: Themenideen & Maßnahmen

Bei den Schwerpunkten und Maßnahmen, die du an einem Gesundheitstag setzen kannst, sind deiner Fantasie kaum Grenzen gesetzt.

Zu den bekanntesten Themen und Schwerpunkten zählen:

  • Stressmanagement und Burnout-Prävention
  • Rückengesundheit
  • Gesunde Ernährung
  • Bewegung und Fitness
  • Suchtbekämpfung und -prävention (Rauchentwöhnung, Alkoholkonsum, Handy-Sucht)

Hattet ihr alles schon mal? Wie wäre es dann mit Themen wie:

  • Gesund und glücklich im Homeoffice
  • Das Versteckspiel mit dem Zucker
  • Frauen- und Männergesundheit: alles eins?
  • Resilienz stärken - so gehts
  • Erste Hilfe für mentale Gesundheit

Sobald das Thema oder der Schwerpunkt steht, geht es an die Auswahl der Maßnahmen. Wie bei den Themen gilt auch hier: Lass deiner Kreativität ruhig freien Lauf. Zu den Klassikern wie Messungen des Körperfetts oder Fitnesstests, die in lustigen Team-Challenges den Ehrgeiz deiner Kolleg:innen wecken können, gesellen sich auch immer wieder Angebote wie Virtual-Reality-Sport. Wofür auch immer du dich entscheidest, mach Gesundheit rundum erlebbar.

Natürlich soll bei all den Erlebnissen die Information nicht zu kurz kommen. Daher stehen bei den meisten Gesundheitstagen auch Vorträge und Workshops auf dem Programm. Hier gilt: Je aktiver gelernt wird, desto besser. Statt einem rein theoretischen Vortrag über gesunde Ernährung im Büro könntest du zum Beispiel auch Meal-Prep-Kochkurse anbieten. Oder du lässt einen bekannten Koch oder eine bekannte Köchin aus eurer Stadt show-kochen.

Eine der größten Herausforderungen besteht darin, beim Thema Gesundheit keine Langeweile aufkommen zu lassen. Hier daher ein paar kreativere Ansätze als Inspiration:

  • Bietet Fahrradchecks und -reparaturen an (Fahrradfahren ist immerhin gesünder als mit Auto oder Bahn zur Arbeit)
  • Ladet einen Kabarettisten mit einem passenden Programm ein (Lachen ist gesund)
  • Startet eine Schritt-Challenge, lasst Teams gegeneinander antreten und verlost danach tolle Preise (solche Challenges könnt ihr schon im Vorfeld starten)
  • Macht Schlaf zum Thema (in der Arbeit wird zwar in der Regel nicht geschlafen, aber schlechter Schlaf wirkt sich negativ auf die Arbeit aus)
  • Bietet Termine für 1:1-Beratungen an, zum Beispiel von Ärzt:innen, Coaches oder Therapeut:innen
  • Ladet eine:n psychologische:n Expert:in ein und veranstaltet einen Mental Health Safe Space

Bei der Auswahl der Themen und Maßnahmen ist eine gute Planung das A und O. Bevor du dir aber Gedanken über die Aktionen machst, solltest du erst einmal herausfinden, welche Themen bei euch im Unternehmen überhaupt relevant sind.

In 5 Schritten zum Erfolg: Wie gestaltet man einen Gesundheitstag? 

Je nach Teilnehmerzahl und geplanten Aktionen kann ein Gesundheitstag zum Großevent werden. Eine gute Planung und detaillierte Vorbereitung sind daher für den Erfolg deiner Veranstaltung entscheidend.

SCHRITT 1: Worum soll’s gehen?

Bevor du loslegst, solltest du erst einmal herausfinden, welche Themen rund um die Gesundheit – sowohl die körperliche als auch die mentale – für dein Unternehmen und seine Mitarbeitenden von Bedeutung sind. Herausfinden lässt sich das unter anderem anhand von Mitarbeiterdaten in deinem Unternehmen, zum Beispiel aus:

  • eurer letzten Gefährdungsbeurteilung,
  • aktuellen Arbeitsplatzbegehungen,
  • Personaldatenbanken (für Daten über Fehlzeiten, Fluktuation, Überstunden, Fort- und Weiterbildung usw.)
  • Feedbackbögen des letzten Gesundheitstages oder
  • allgemeinen und/oder themenspezifischen Mitarbeiterumfragen.

Je nach Unternehmensgröße könntest du auch überlegen, eine eigene Fokusgruppe mit Vertreter:innen verschiedener Abteilungen wie Arbeitsmedizin oder Arbeitsschutz zu gründen.

TIPP

Viele Krankenkassen haben spezielle Angebote für Gesundheitstage, die Ideen und Inspiration liefern können. Manche Kassen bieten sogar konkrete Unterstützung an, allerdings solltest du dann darauf achten, dass euer Gesundheitstag nicht zum Verkaufsevent einer Krankenkasse wird.

SCHRITT 2: Welche Ziele wollen wir erreichen?

Sobald du ein oder mehrere Themen definiert hast, sind die Ziele, die du mit deinem Gesundheitstag erreichen möchtest, an der Reihe. Soll es um ein allgemeines Thema und damit um eine allgemeine Sensibilisierung euer Belegschaft gehen oder wollt ihr einen ganz konkreten Schwerpunkt setzen?

Definiert an diesem Punkt auch mehrere Ziele und Kennzahlen, mit denen ihr messen könnt, ob ihr eure Ziele erreicht habt (Teilnehmerzahlen, Teilnahmedauer, Buchungszahlen, Anzahl der Aktionen, Bewertungen aus Feedbacks). Das ist wichtig für euren Erfolgsnachweis danach.

Frage dich zudem, ob es im Unternehmen Zielgruppen gibt, die du noch einmal gesondert abholen musst. Braucht es vielleicht digitale Angebote für Mitarbeitende im Homeoffice oder gezielte Anreize für einen Firmenbesuch an dem Tag?

Und last but not least: Wie viel darf dein Gesundheitstag kosten? Habt ihr ein Budget dafür?

TIPP

Im kleineren Rahmen mit bis zu 30 Teilnehmenden und keinen allzu aufwendigen Aktionen ist mit Mindestkosten von 1.000 bis 1.500 Euro zu rechnen. Je mehr Budget du bekommst, desto vielfältiger kannst du dein Angebot gestalten. Doch auch mit kleineren Budgets ist mit ein wenig Fantasie vieles möglich.

Haltet alles, was ihr euch an der Stelle überlegt, am besten schriftlich fest, um während der späteren Vorbereitungen sowie in Folgejahren darauf zurückgreifen zu können.

SCHRITT 3: Was sollen wir machen? Wann? Für wen? Wie? …

Sobald du die Themen und Ziele definierst hast, kannst du dir überlegen, wie das Programm dazu aussehen könnte. Bei der Erstellung dieses Programms stellen sich Fragen wie:

  • WANN?
    Welche Monate und Tage eignen sich am besten? Wann sind am meisten Mitarbeitende vor Ort? Gibt es Tage, an denen ein Gesundheitstag mit anderen Events konkurrieren müsste?

TIPP

Falls du wegen des Datums noch unsicher bist, veranstalte deinen Gesundheitstag doch am Internationalen Tag der Gesundheit am 7. April. An dem Tag erinnert die WHO an ihre Gründung und überlegt sich ein jährliches wechselndes und weltweit relevantes Fokusthema, von dem du dich natürlich auch inspirieren lassen kannst.

  • WIE LANGE?
    Wie lange sollte euer Gesundheitstag dauern? Einen halben oder ganzen Tag? Muss ein Thema vielleicht auf mehrere Tage aufgeteilt werden? Besteht die Möglichkeit, den Gesundheitstag halb- oder vierteljährlich zu machen, um zum Beispiel regelmäßige Folgeuntersuchungen zu ermöglichen?
  • WIE VIELE?
    Wie viele Mitarbeitende kommen in der Regel? Wie viele hättest du gerne dabei? Wie viel Zeit ist pro Besucher:in einzurechnen?
  • WO?
    Welche Räumlichkeiten stehen dir im Unternehmen zur Verfügung? Reichen sie oder solltest du dich nach zusätzlichen Orten umsehen? Wie viel Platz hast du, benötigst du bzw. hättest du gerne?

Und natürlich geht es in diesem Schritt um das konkrete Programm. Ideen und Inspiration dazu findest du weiter oben im Artikel. Hör dich auch intern um. Vielleicht gibt es ja Kolleginnen und Kollegen, die zu eurem Angebot beitragen können: ausgebildete Yoga- oder Pilates-Trainer:innen, Life Coaches, Köch:innen, Sicherheitsbeauftragte und so weiter.

TIPP

Neben Krankenkassen gibt es noch viele weitere potenzielle Partner, wie Sportvereine, Arztpraxen und Apotheken, Optiker:innen, Ernährungsberater:innen, Physiotherapeut:innen, Fitnesscenter, Gesundheitsämter, Erste-Hilfe-Organisationen, Automobil-Clubs oder diverse staatliche Gesundheitseinrichtungen. Fragen kostet nichts.

Achtet beim Programm auch auf die Teilnehmerzahlen und zieht bei Angeboten für Einzelpersonen oder kleine Gruppen Anmeldungen und Zeitfenster in Betracht. In dem Fall solltest du dir dann natürlich auch überlegen, wie du die Anmeldung am effizientesten abwickelst. Vielleicht hast du dafür ein eigenes Tool?

Die Verpflegung ist ein weiteres Thema, das du vorab klären solltest: Hast du genug Budget, um gesunde Snacks oder Smoothies anzubieten? Falls nicht, kommt auch eine gut gefüllte und nicht allzu teure Obstschale bei den meisten auch gut an. Vielleicht finden sich ja Freiwillige, die sich bereit erklären, das Obst appetitlich anzurichten. Oder kommt die hauseigene Kantine als Partner infrage?

SCHRITT 4: Wie rühren wir die Werbetrommel?

Damit alle, die deinen Gesundheitstag besuchen sollen, auch davon wissen, ist eine gute Kommunikation wichtig. Hol dir dafür am besten Unterstützung aus dem Marketing oder der Kommunikation, allen voran der internen.

Am einfachsten ist meist ein E-Mail an alle Mitarbeitenden. Kreativer und motivierender wirken jedoch gedruckte Einladungen oder Flyer. Wenn es das Budget zulässt, kannst du gemeinsam mit den Flyern auch kleine „gesunde“ Geschenke wie Äpfel, Nüsse oder Wasserflaschen verteilen. Bei knapperem Budget könntest du auch simple Postkarten oder Sticker schön gestalten lassen, die deine Kolleg:innen am Bildschirm oder auf Pinnwänden an den Aktionstag erinnern.

TIPP

Wiederverwendbare Geschenke wie Trinkflaschen oder Stressbälle erregen mehr Aufmerksamkeit und bringen deinen Aktionstag immer wieder ins Gespräch. 

Poster, Flyer, ein Beitrag im Intranet, ein Artikel in der Mitarbeiterzeitung: Schöpfe für die Kommunikation deines Gesundheitstages am besten alle verfügbaren internen Kanäle aus. Und überlege dir zusätzliche Anreize wie Challenges oder Gewinnspiele, um die Teilnahme zu erhöhen. Auch ein kreatives Motto oder ein Slogan können motivierend wirken.

SCHRITT 5: Wie war’s? Was lief gut? Was könnte beim nächsten Mal besser laufen?

Nachdem du am großen Tag für einen reibungslosen Ablauf gesorgt hast, ist es Zeit für die Nachbearbeitung deines Events. Dafür ist es hilfreich, wenn du dir gleich im Anschluss Feedback von möglichst vielen Teilnehmenden holst:

  • Verteile beim Verlassen der Veranstaltung kurze Feedbackbögen
  • Verschicke stattdessen oder zusätzlich digitale Feedbackbögen nach dem Event
  • Unterhalte dich während des Gesundheitstags und danach mit Kolleg:innen und sammle Zitate von positiven Rückmeldungen.
  • Mach Fotos während der Veranstaltung

Zitate und Fotos machen sich hervorragenden in der anschließenden Berichterstattung, zum Beispiel in Artikeln in eurer Mitarbeiterzeitungen oder im Intranet.

Neben Erfolgsberichten in internen Medien solltest du auch für dich selbst die Feedbacks analysieren. Notiere dir, was besonders gut ankam und was du beim nächsten Mal besser machen könntest. Dabei kannst du auch gleich Ideen für deinen nächsten Gesundheitstag festhalten, um dir die Vorbereitung zu erleichtern und dein Event laufend zu verbessern.

Abschließend analysierst du noch die Kennzahlen, die du für deine Ziele in Schritt 2 definiert hast, um zu sehen, welche Ziele du erreicht hast und welche nicht. Auch damit kannst du dein Event in Zukunft noch besser machen.

TIPP

Kommuniziere deine Erfolge auch intern „nach oben“, zum Beispiel in Form eines Resümees für deine Führungskraft. Und bedanke dich im Nachhinein noch einmal bei allen, die dich bei deiner Veranstaltung unterstützt haben.

Um dir die Planung und Vorbereitung zu erleichtern, haben wir auf Basis der genannten fünf Schritte eine übersichtliche Checkliste erstellt:

↓Checkliste herunterladen

Wie geht es nach dem Gesundheitstag weiter

Damit ein Gesundheitstag nicht zum punktuellen Impuls wird, dessen Wirkung rasch verpufft, solltest du darauf achten, dass die Aktionen und Maßnahmen mit dem Ende des Gesundheitstages nicht im Sand verlaufen. Der Gesundheitstag ist dein Startschuss, nach dem du regelmäßig messen solltest, wie es euren Mitarbeitenden geht, um auf dieser Basis weitere Ziele und Maßnahmen zu setzen.

Überlege dir am besten schon im Vorhinein, wie du die Inhalte nach dem Aktionstag weiterführen könntest. Du könntest regelmäßig an die Themen erinnern und deinen Kolleg:innen motivierende und inspirierende Inhalte schicken. Oder habt ihr passende Kurse oder Webinare im BGM-Programm, die du den Teilnehmenden vorschlagen könntest? 

Vielleicht hast du auch die Möglichkeit, drei bis sechs Monate nach dem Gesundheitstag ein Follow-up anzubieten, bei dem zum Beispiel eine Körperfettmessung oder ein Fitnesstest wiederholt wird. So hilfst du deinen Kolleg:innen, Fortschritte sichtbar zu machen und dranzubleiben.

Am Ende ist wichtig, den Gesundheitstag als das zu planen, was er ist: ein Impulstag und Startschuss für weitere Maßnahmen zur Förderung der körperlichen und mentalen Gesundheit eurer Mitarbeitenden.

Auch das Team von Likeminded unterstützt dich gerne bei Planung und Durchführung. Am besten du fragst gleich mal nach.

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