Mitarbeiterengagement: Maßnahmen mit Wirkung

26.6.2023

Was ist Mitarbeiterengagement? Warum sollten sich Arbeitgeber:innen dafür interessieren? Und was unterscheidet scheinbare von tatsächlich wirksamen Maßnahmen? Diese und weitere Fragen beantwortet Melanie Wagner, Country Manager Dach bei HiBob, im Interview mit Likeminded.

Melanie Wagner: Likeminded Autorin & Country Managerin bei HiBob

Inhalt

Was ist Mitarbeiterengagement? Wie drückt es sich in der Praxis aus?

Als Mitarbeiterengagement bezeichnen wir die Motivation und die Einsatzbereitschaft, die Angestellte in ihrem Job mitbringen. Engagierte Mitarbeitende wollen zum Erfolg ihres Unternehmens beitragen und sind bemüht, ihre Aufgaben gut zu erfüllen und ihr Arbeitsumfeld positiv zu beeinflussen.


Was macht engagierte Mitarbeiter:innen aus?

Wer sich für seinen Job engagiert, fühlt sich meist als wertvoller, beitragender Teil einer Gruppe und als persönlich wahrgenommenes Individuum, das sich entfalten und weiterentwickeln kann. Dafür ist eine empathische, mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur grundlegend. Nur so können Angestellte Erfüllung in ihrem Job erfahren. Und nur so zeigen sie von sich aus Einsatz, um das Unternehmen voranzubringen.  


Warum sollten sich Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmende für Engagement interessieren?

Die Basis für ein dynamisches, wachsendes und krisensicheres Unternehmen sind immer die Mitarbeitenden und die einzelnen Teams. Ihr Engagement ist der deutlichste Indikator für den Erfolg eines Betriebs. Engagierte Mitarbeitende sind produktiver, präsenter, widerstandsfähiger und bauen starke kollegiale Beziehungen auf. Sie sind von innen heraus motiviert, zeigen Interesse an der Verbesserung ihres Unternehmens und sind erfüllt durch ihre Arbeit. Das zahlt auf die Mitarbeiterzufriedenheit ein – und nicht zuletzt auf die Mitarbeiterbindung.


Wie hängen aus deiner Erfahrung mentale Gesundheit und Engagement zusammen?

Natürlich ist jeder einzelne Angestellte zunächst selbst für seine persönliche, mentale Gesundheit verantwortlich. Aber Arbeitgebende haben eine Fürsorgepflicht. Ihre Mitarbeitenden sind niemals nur Arbeitskräfte, die Leistung bringen müssen. Nein: Arbeitgebende müssen eine empathisch gelebte Unternehmenskultur aufbauen und ihre Arbeitnehmenden stärkenorientiert einsetzen. Beides stärkt die mentale Gesundheit und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Und das führt zu mehr Mitarbeiterengagement.


Welche Best Practices kannst du von HiBob und euren Kund:innen teilen?

HiBobs digitale HR-Plattform Bob hilft dabei, eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur und mehr Mitarbeiterengagement aufzubauen – egal, ob vor Ort oder im Homeoffice. Mit Bob vereinfachen wir das Onboarding und die offene Kommunikation. Spezielle Features fördern zum Beispiel die Feedbackkultur. Ein Kunde von uns hat dadurch innerhalb kürzester Zeit die Mitarbeiterzufriedenheit in Umfragen um fast zehn Punkte gesteigert. Bob schafft zudem einen zentralen, wenn auch digitalen Ort, an dem sich die Mitarbeitenden kollaborativ einbringen können.


Was unterscheidet scheinbare von tatsächlich wirksamen Maßnahmen? Welches sind deine Top 5?

Meine Top 5 der tatsächlich wirksamen Maßnahmen:


1. Den gesamten Employee Lifecycle im Blick behalten – als Arbeitgeber:in schon vom ersten Eindruck beim Onboarding an, um den Grundstein für eine positive Arbeitsbeziehung zu legen.

2. Stimmungsbilder über Mitarbeiterumfragen sammeln, wie sie in HR-Tools wie Bob möglich sind, und Probleme frühzeitig adressieren.

3. Führungskultur ausbauen und Teamleitende dabei unterstützen und weiterbilden, ihre Mitarbeitenden zu begeistern und sie effektiv und stärken-fördernd zu führen.

4. Transparenz, ehrliche Kommunikation, Wertschätzung – das Miteinander ist das A und O für Zufriedenheit und Engagement am Arbeitsplatz – sowie die richtigen Mitarbeiterbenefits, wie Meditations-Apps oder Mental-Health-Tage.

5. Weiterentwickeln und Fördern von Individualität durch bestätigende Anerkennung von toller Leistung, zum Beispiel mit einem Kudos- oder Shoutout-Feature, sowie vertikale und horizontale Karrieremöglichkeiten.


Worauf sollte man achten, wenn man Mitarbeiterengagement messbar machen möchte?

Das Mitarbeiterengagement sollte ein Eckpfeiler jeder Unternehmensstrategie sein und genaue Daten zu sammeln, ist wichtig – und möglich. HR-Tech kann dabei helfen, die eher subjektiven Eindrücke messbar zu machen, zum Beispiel durch regelmäßige qualitative und quantitative Mitarbeiterbefragungen. Hier kann auch der „Employee Net Provider Score“ ins Spiel kommen, in Anlehnung an Skala-Fragebögen für Kundenzufriedenheit.

Außerdem sollten die Abwesenheitszeiten der Mitarbeitenden und der Krankenstand getrackt werden. Wer häufig fehlt, ist vielleicht unglücklich am Arbeitsplatz. Nicht zuletzt zeigt die Fluktuationsrate, wie eng die Mitarbeiterbindung, ein fester Bestandteil des Mitarbeiterengagements, in einem Unternehmen ist. Und unabhängig von den Daten: Der offene, vertrauensvolle Austausch mit den Angestellten ist immer ein wichtiger Gradmesser, um das Engagement einzuschätzen.

Quellen
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